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Energiehaus – Strom sparen durch geringe Energiekosten

Der Begriff Energiehaus fasst verschiedene Formen energieeffizient geplanter Gebäude zusammen. Das gemeinsame Ziel all dieser Bauten sind die möglichst geringen, teilweise sogar gegen Null tendierenden Energiekosten. Um den allgemeinen CO2-Ausstoß zu verringern, sollen bereits seit 2002 alle Häuser in als Energiehäuser gebaut werden. Die jeweiligen Normen legt die EnEV fest, während die KfW besonders effiziente Bauweise fördert.
Besonderheiten
  • Sammelbegriff
  • verschiedene Baukonzepte
  • Fördermöglichkeiten durch KfW
  • keine konkreten Grenzwerte
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Energiehaus stellt einen Sammelbegriff für unterschiedliche Häuser dar, die sich durch eine besonders energieeffiziente Bauweise auszeichnen.
  • Wenngleich es keine konkreten Grenzwerte für Gebäude gibt, so legt die KfW doch Standards fest, um verschiedene Baumaßnahmen durch günstige Kredite und Zuschüsse zu fördern.
  • Energieeffizienz lässt sich unter anderem durch spezielle Bauweisen und die Verwendung spezieller Materialien hinsichtlich Dämmung und Anlagentechnik erzielen.

Was ist ein Energiehaus?

Grundsätzlich ist ein Energiehaus ein Gebäude, das weniger Energie benötigt als ein konventionelles Gebäude. Das lässt sich auf ganz unterschiedliche Baukonzepte, Anforderungen an den Verbrauch, aber auch die Art der Energiegewinnung zurückführen. So gibt es unterschiedliche Arten von Energiehäusern:

  • 3-Liter-Häuser: Verbrauch an Primärenergie von 3 Liter Heizöl/m² pro Jahr
  • Niedrigenergiehäuser: Verbrauch an Primärenergie von 7 Liter Heizöl/m² pro Jahr
  • Passivhäuser: ganzjährige Wohntemperatur entsteht ausschließlich durch die Nutzung passiver Energiequellen wie Abwärme oder Solarenergie
  • Nullenergiehäuser: rein rechnerisch wird genauso viel Energie erzeugt wie verbraucht
  • Plusenergiehäuser: Erzeugung von mehr Energie als verbraucht wird
  • energieautarke Häuser: Haus kommt komplett ohne externe Energielieferungen aus

Hinsichtlich der Bauweise ist eine Ausführung als Holzhaus, Fertighaus oder auch Massivhaus möglich.

Welche Bestimmungen gelten für ein Energiehaus?

Für die unterschiedlichen Energiehäuser gibt es keine konkreten Richtwerte, außer dass es einen Anteil erneuerbarer Energien am Endverbrauch geben muss, der in EEWärmeG in § 3 für neu zu errichtende Gebäude ab 50 m² geregelt ist. Alternativ stehen unterschiedliche Ersatzmaßnahmen zur Auswahl.

Dennoch müssen die Verbrauchswerte unter festgelegten Grenzwerten liegen. Die Energieeinsparverordnung EnEV bestimmt dann die Energieeffizienz. Für die Förderung durch die KfW müssen zusätzlich Standards der Bank eingehalten werden, wenn du die Fördermittel in Anspruch nehmen möchtest.

Nullenergiehaus, Passivhaus oder Plusenergiehaus?

Grundsätzlich bezieht ein Nullenergiehaus jährlich nicht mehr Energie als es selbst erzeugt, d. h. die Energiebilanz muss ausgeglichen sein. Entscheidend sind dafür lediglich die laufenden Kosten, während die Energie, die für das Errichten des Hauses benötigt wird, unberücksichtigt bleibt.

Bezieht ein Nullenergiehaus weder für die Heizung noch die Warmwasseraufbereitung oder den Stromverbrauch Energie von außen, sondern erzeugt diese komplett selbst, spricht man von einem energieautarken Haus. Die Effizienz solcher Gebäude kann so weit gehen, dass mehr Energie erzeugt als benötigt wird, sodass von einem Plusenergiehaus die Rede ist.

Während die Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs bei einem Passivhaus auf eine passive Wärmerückgewinnung beschränken, nutzen Nullenergiehäuser vor allem auch Photovoltaik sowie spezielle Baumaterialien.

Was zeichnet die Bauweise eines Nullenergiehauses aus?

Grundsätzlich tragen sowohl spezielle Baumaterialien als auch die Bauweise eines Gebäudes zu einer Verringerung des Energiebedarfs bei. Das können unter anderem sein:

  • große, nach Süden orientierte Fensterflächen
  • ein niedriges Verhältnis von Oberfläche zu Volumen (A/V-Verhältnis)
  • Materialien mit einem geringen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert)
  • optimale Dämmung
  • eine hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle
  • Nutzung von Photovoltaikanlagen und Wärmetauschern
  • schlichte Dachformen
  • Verzicht auf schlecht dämmbare Konstruktionen wie Gauben oder Erker
  • Nutzung moderner, stromsparender Haushaltsgeräte

Energiehäuser – besondere Finanzierungsmöglichkeiten

Ein Nullenergiehaus verbraucht im Lauf der Jahre weniger Strom und spart dadurch Kosten. Allerdings ist die Technik, die in Solaranlagen und Co. steckt, zunächst mit vergleichsweise höheren Anschaffungskosten verbunden. Diese amortisieren sich nach zehn oder mehr Jahren. Bei einem Plusenergiehaus lassen sich die Mehrkosten sogar direkt mit den verringerten Beschaffungskosten für Energie als auch Mehreinnahmen durch den Direktverkauf von Solarstromanlagen verrechnen. insgesamt ergeben sich damit für ein Energiehaus sowohl Vor- als auch Nachteile.

VorteileNachteile
  • Beitrag zum Umweltschutz
  • erhebliches Einsparpotenzial bei den Energiekosten
  • geringe Wartungskosten bei der Anlagentechnik
  • Anspruch auf Fördermittel
  • höhere Bau- und Investitionskosten
  • ggf. Lärm durch Windkraftanlagen
  • kompakte Bauformen, um volles Potenzial auszuschöpfen

Um dennoch Anreize für ein umweltfreundliches Bauen zu schaffen, unterstützen Bund und Länder die energieeffiziente Bauweise mit Fördermitteln und zinsgünstigen Krediten.

Staatliche Fördermittel und Zuschüsse nutzen

Die KfW bietet zur Förderung verschiedene Programme sowohl für die Förderung von Modernisierungsmaßnahmen bestehender Gebäude als auch für den Neubau an. hier gibt es Differenzierungen z. B. nach KfW-Haus 55, 40 oder 40 Plus, wobei die Zahl das Verhältnis des Energiebedarfs zu einer regulären Immobilie, dem Referenzhaus 100, angibt. So verbraucht z. B. ein Haus 55 55 % der Primärenergie, der Transmissions¬wärmeverlust liegt bei 70 %, sodass der bauliche Wärmeschutz um 30 % besser ist als jener des Referenzhauses. Der KfW-Effizienzhaus-Standard setzt sich dabei aus zwei Kriterien zusammen:

  • Gesamtenergiebedarf der Immobilie
  • Qualität der Wärmedämmung der Gebäudehülle

Die Angabe der Werte erfolgt als Primärenergiebedarf und Transmissionswärmeverlust.

Die Einhaltung der Standards ist dabei obligatorisch nachzuweisen, der gesetzliche Standard für Neubauten liegt bei 75 %, d. h. es ist gar nicht so schwer, die Mindestanforderungen zu überschreiten und Fördermittel beantragen zu können.

Was kostet ein Energiesparhaus?

Was ein Energiesparhaus kostet, lässt sich so pauschal nicht sagen. Schließlich variiert der Preis anhand der Größe des Gebäudes, der Bauweise, Grundriss und der Ausstattung. Fest steht allerdings, dass bauliche Anlagen wie Photovoltaik auf dem Dach zunächst mit Zusatzkosten verbunden sind.

Wer zudem einige Arbeiten wie das Tapezieren, Malerarbeiten oder das Verlegen von Böden in Eigenregie übernimmt, kann zusätzliche Kosten sparen.

Effizienzhaus-Standards und Förderung im Überblick

Effizienzhaus-StandardPrimärenergie-bedarfTransmissionswärme-verlustMaximale Kredit- oder Zuschuss-höhe pro Wohneinheit
KfW-Effizienzhaus 550,550,7120.000 Euro mit 40 % Tilgungs-zuschuss oder 48.000 Euro Investitionszuschuss
KfW-Effizienzhaus 700,70,85120.000 Euro mit 35 % Tilgungs-zuschuss oder 42.000 Euro Investitionszuschuss
KfW-Effizienzhaus 850,851120.000 Euro mit 30 % Tilgungs-zuschuss oder 36.000 Euro Investitionszuschuss
KfW-Effizienzhaus 10011,15120.000 Euro mit 27,5 % Tilgungs¬zuschuss oder 33.000 Euro Investitionszuschuss
KfW-Effizienzhaus 1151,151,3120.000 Euro mit 25 % Tilgungs-zuschuss oder 30.000 Euro Investitionszuschuss

Erreichen lässt sich ein solcher Standard vor allem durch technische Maßnahmen bei Heizung und Lüftung, einer ausreichenden Dämmung sowie der Verwendung erneuerbarer Energien bei der Anlagentechnik.

Die höchste Förderung 40 Plus ist gegeben, wenn folgende Maßnahmen berücksichtigt wurden:

  • Installation einer stromerzeugenden Anlage auf Basis erneuerbarer Energien
  • Installation eines stationären Batteriespeichersystems für Stromspeicher
  • Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Visualisierung von Stromerzeugung und -verbrauch über ein Benutzerinterface in jeder Wohneinheit

Beantragung der staatlichen Förderung über die Hausbank

Die Abwicklung eines KfW-Kredites beziehungsweise der Inanspruchnahme von Fördermitteln durch die Landesbanken erfolgt in der Regel über die Hausbank, die den Bau der Immobilie oder die Umbaumaßnahme finanziert.

Es lohnt sich dabei unter Umständen auch, einen professionellen Energieberater zu beauftragen, der das Vorhaben professionell von der Planung bis zur Umsetzung begleitet.

Weiterführendes

Das Umweltbundesamt gibt Tipps, wie man ein Nullenergiehaus plant:

Ein Testbericht der Bundesregierung zum Leben in einem Energieeffizienzhaus findet sich hier:

Du willst wissen, wie ein Passivhaus funktioniert? Dann schau dir dieses Video an:

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